Großvaters Schreibtisch
Letze Änderung am 09.03.2020 von Jörg Wulfes

Weihnachten und Ostern auf einen Tag
Als kleiner Junge durfte ich ein zweimal im Jahr den Schreibtisch meines Großvaters „auskundschaften“.
Das war für mich, als wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen würden.
Der Schreibtisch ist in meiner Erinnerung ein großes, dunkel gebeiztes Möbelstück, welches direkt neben der Tür zum Flur stand. Auf der einen Seite Schubfächer, auf der anderen eine abschließbare Tür.
Unter der Schreibtischplatte, zwischen Schubladen und Tür, befand sich eine weitere Schieblade, ebenfalls zum Abschließen.
Wenn ich es mir recht überlege, durfte ich nur diese Schieblade unter der Schreibtischplatte „ausspähen“, alles andere war tabu.
Stempel, Stempelkissen, Löschblätter ….
Egal, auch in dieser Schieblade gab es genug zu entdecken.
Stempel, Stempelkissen, Löschblätter inklusiv dem dazugehörigen „Schaukel-Löschblatthalter“, abgelaufene diverse Taschenkalender, Büroklammern, Briefpapier, Briefmarken, Radiergummis, Blöcke, Rabattheftchen, Bleistiftanspitzer für dünne und dicke Stifte, Lineale und was weiß ich nicht noch alles; für ein Kind in meinem Alter eine wahre Fundgrube.
Seltsamerweise ist mir aber ein Gegenstand, dieses bunten Sammelsuriums, besonders in Erinnerung geblieben.
Ein kurzer Exkurs
Gleich mehr davon, ein kurzer Exkurs sei mir vorab erlaubt.
Wer behauptet, keine IKEA-Bleistifte daheim „gebunkert“ zu haben, ist entweder ein wirklich ehrlicher Mensch, oder er/*/sie will es nicht zugeben, weil er/*/sie Angst vor der IKEA-Bleistift Polizei hat; wobei es die wohl gar nicht geben soll!
Die IKEA-Bleistifte sind ja schon von Haus aus ziemlich kurz. Zwei dreimal angespitzt und man kann sie kaum noch halten.
Und genau da kommen wir wieder zu dem eben bereits angesprochenen Alltagsgegenstand in der Schreibtischschublade meines Großvaters.
Bleistiftverlängerung
Damit die zu kurz geratenen Blei- und Buntstifte nicht vorzeitig weggeworfen werden mussten, hatte mein Großvater mehrere rote Bleistiftverlängerungen in seiner Schieblade.
An einem Holzschaft war ein geschlitztes Metallröhrchen angebracht, in das der „Bleistift-Kümmerling“ geschoben wurde. Damit der Bleistift nicht rumschlackern konnte, schob man eine Metallhülse über dem Metallröhrchen nach vorn und klemmte somit den Bleistift-Stumpen fest.
Es gibt sie noch!

Bleistiftverlängerung (*)
Aus nostalgischen und sentimentalen Gründen habe ich mir jetzt so eine Bleistiftverlängerung bestellt. Albern, oder? Egal!
Und meine „Ikea-Kümmerlinge“ leben dann auch länger 🙂
Bildquelle: Amazon.de (*)
In einer Zeit, in der Rohstoffe noch nicht so erschwinglich waren, wie dies heutzutage der Fall ist, waren Bleistiftverlängerungen häufig benutzte Büroartikel, die teilweise auch zu Werbezwecken verschenkt wurden. Bleistiftverlängerungen gibt es spätestens seit dem zweiten Viertel des 20. Jahrhunderts, wahrscheinlich jedoch schon früher.
Quelle: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
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